Buchtipp : André BAWAR, Lachsblut. (Rezension)

André BAWAR, Lachsblut.

Mecklenburg-Vorpommern/Wismar/Krimi/

 André BAWAR: Lachsblut.
André BAWAR: Lachsblut. Hansens erster Fall.
189 S, ISBN: 978-3-89705-706-7
Köln: Emons, 2010
Bewertung
Bewertung: 2 Sterne

Rezension

Das Krimigenre boomt. Teilweise hat der Kriminalroman den Gesellschaftsroman früherer Epochen abgelöst, andere kommen konventionell daher, und wieder andere folgen der Tradition des Nordischen Krimis.
Aber leider bringt der Boom auch einiges hervor, das besser ungeschrieben und unpubliziert geblieben wäre. So auch der vorliegende Erstling von André Bawar, der sich als Geschichtenerzähler sieht. Vielleicht kann er das fürs Fernsehen, in dem Krimi gelingt es ihm nicht.
Eigentlich ist es eine ganz konventionelle Geschichte: ein Serienmörder, dessen Opfer vorwiegend junge Touristinnen sind, hält Wismar in Atem. Kriminalkommissar Hansen versucht, gemeinsam mit seinem Assistenten Kubsch, den Fall aufzuklären.
Berichtet wird allerdings aus der Perspektive von Norbert Strauß, Reporter beim Revolverblatt Ostsee-Blick, und aus der Sicht des Täters. Und dazu gibt es noch einen Polizeipsychologen, der glaubt, daß eine multiple Persönlichkeit hinter den Morden steckt.
Viel Küchenpsychologie, ein wenig durchdachter und unglaubwürdiger Handlungsverlauf, kleine, aber bei angestrebter Genauigkeit ärgerliche Fehler (das schwedische Kommandantenhaus am Marktplatz ist nicht jenes mit einer Bankfiliale, sondern das daneben), eine nicht überzeugende Auflösung - das ist nicht gut.
Fazit: holprig zu lesen, inkonsistent und nicht besonders spannend - da gibt es nur zwei Sterne.

Das A und O des Reporters ist die Menschenkenntnis. Sein Geschick wird bestimmt durch die Kunst der Verstellung. Er braucht Informationen, oftmals solche, die man ihm nicvht allzu gern geben will.
Empfand sein Gegenüber erst einmal ein Gefühl der Überlegenheit, hatte der geschickte Reporter so gut wie gewonnen. So schnell konnte kein Mensch der Welt den Schalter eines Gesprächs umlegen, wie ein erfahrener Reporter seine Substanz aus Gesagtem oder Nichtgesagtem gezogen beziehungsweise den Schnitt im Kopf für den optimalen O-Ton vollzogen hatte.

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