Buchtipp : Christian von DITFURTH, Labyrinth des Zorns. (Rezension)

Christian von DITFURTH, Labyrinth des Zorns.

Hamburg/Krimi/

 Christian von DITFURTH: Labyrinth des Zorns.
Christian von DITFURTH: Labyrinth des Zorns. Stachelmanns fünfter Fall.
Stachelmann 5
399 S, ISBN: 978-3-462-04086-9
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2009
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Eines von Ditfurths Hauptthemen ist die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands und das Weiterwirken dieses Systems. Und ein wichtiger Aspekt erscheint ihm die Denunziation, ohne die der Terror der Gestapo und damit der Erhalt des Systems vielleicht so nicht möglich gewesen wäre.
Dr. Josef Maria Stachelmann hat seinen Posten als Dozent für Geschichte an der Universität Hamburg aufgegeben und versucht nun, sich als "historischer Ermittler" durchzuschlagen, Bei seinem ersten Auftrag, eine Firmengeschichte eines bekannten Unternehmens zu verfassen, stößt er in den Akten auf massive Denunziationen seitens der früheren Unternehmensleitung. Die Erben sehen das nicht so gerne und beenden die Zusammenarbeit.
Wie in einem amerikanischen Detektivroman schneit eine amerikanische Blodine in sein Büro. Ihre Eltern stammen aus Deutschland, ihre Mutter hat ihren Vater kurz vor ihrer Geburt verlassen, und nun will sie, daß Stachelmann ihren Vater findet. Das gelingt ihm relativ einfach, aber da sie ihm die versprochene Erfolgsprämie schuldig bleibt, forscht er nach ihr und sticht unbeabsichtigt in ein Wespennest. Felix, der Sohn seiner Freundin Anne, wird bedroht, was das ohnehin sehr fragile Verhältnis zum Einsturz bringt.
Leider ist der Plot wieder eher dünn, und die Geschichte gwinnt im Verlauf nicht direkt an Wahrscheinlichkeit, aber wenigstens werden die Befindlichkeiten Stachelmanns weitgehend ausgeblendet, die vor allem in seinem vierten Fall schon sehr nervig waren.
Fazit: Stachelmann, eine sehr eigenwillige Figur, taumelt wieder durch sein Leben.

Auf was für einen irren Auftrag hatte er sich eingelassen? Eine Frau war aus Amerika gekommen, hatte zwei Sätze gesagt, einen Fetzen Papier unterschrieben, ihm so nebenbei eine Prämie versprochen, wie man einem Esel eine Möhre vorhielt, und schon war er hektisch losgefahren, um einen Mann zu finden, den es wahrscheinlich nicht mehr gab. Und jetzt irrte er durch Wolfsburg, dessen Charme sich nur Eingeweihten oder Industrieforschern offenbarte, angewiesen auf Hinweise von irgendwelchen Leuten, die er irgendwo auftat, um sich von einem Ahnungslosen zum anderen schicken zu lassen.

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