Buchtipp : Arnaldur INDRIÐASON, Kälteschlaf. (Rezension)

Arnaldur INDRIÐASON, Kälteschlaf.

Island/Krimi/

 Arnaldur INDRIÐASON: Kälteschlaf.
Arnaldur INDRIÐASON: Kälteschlaf. Island-Krimi.
Kommissar Erlendur 8
(Harðskafi., 2007)
380 S, ISBN: 978-3-404-16546-9
Bergisch-Gladbach: Bastei-Lübbe TB, 2011
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Eine seltsame Frage für einen Kriminalkommissar (und einen Kriminalroman).
In ihrem Ferienhaus in Þingvellir hat eine junge Frau sich erhängt. Nichts deutet auf ein Gewaltverbrechen hin, aber Erlendur wird mißtrauisch, als er von einer Freundin der Frau den Mitschnitt einer Séance erhält. Er stellt auf eigene Faust Nachforschungen im Umfeld der Verstorbenen an und stellt fest, daß sie von der Frage nach einem Leben nach dem Tod besessen war, seitdem sie ihren Vater unter tragischen Umständen als Kind verloren hatte. Immer wieder glaubte sie, Erscheinungen zu sehen. Und langsam gelingt es Erlendur, Licht in die Sache zu bringen. Wie meistens, liegt der Schlüssel in der Vergangenheit.
Nebenbei beschäftigt sich Erlendur mit den Schicksal von einem jungen Mann und einer jungen Frau, die vor dreißig Jahren spurlos verschwunden sind. Der Vater des jungen Mannes sucht noch immer nach einer Antwort, und er wird bald sterben.
Am Ende laufen die drei Fälle, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, zusammen. Nur leider kann Erlendur dem alten Mann die Antwort nur zu spät überbringen.
Die Frage nach einem Leben nach dem Tod, ob man ein Zeichen aus dem Jenseits geben kann, beschäftigt Erlendur mehr als ihm lieb ist. Denn auch er hat als Kind, als er noch in den Ostfjorden wohnte, seinen Bruder in einem Schneesturm verloren - und diesen Verlust niemals abschließen können.
Und seine Tochter Eva Lind drängt ihn, sich mit seiner Exfrau zu treffen, weil sie sich eine Familie wünscht.
Fazit: eigentlich kein Krimi, sondern eine facettenreiche Auseinandersetzung mit einer Frage, die wohl viele Menschen bewegt: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Er starb nicht allein. Er war nicht depremiert oder des Lebens überdrüssig, als er starb. Er war glücklich. Er war verliebt in ein Mädchen, das er kennengelernt hatte, und sie waren ausgelassen und übermütig. Das hättest Du verstanden. Sie starben zusammen. Er war bei seinem Mädchen.

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