Buchtipp : Zane RADCLIFFE, Todesgruß. (Rezension)

Zane RADCLIFFE, Todesgruß.

Island/Krimi/

 Zane RADCLIFFE: Todesgruß.
Zane RADCLIFFE: Todesgruß. Ein Island-Krimi.
(The killer's guide to Iceland., 2005)
508 S, ISBN: 978-3-426-63220-8
München: Knaur TB-Verlag, 2006
Bewertung
Bewertung: 3 Sterne

Rezension

Callum Pope hat sich in die Isländerin und Gletscherforscherin Bírna Sveinsdóttir verliebt. Er beschließt, zu ihr zu ziehen und in Island ein Unternehmen für die Vermittlung von Filmlocations aufzumachen. Damit will er einen Schlußstrich unter sein bisheriges Leben ziehen und endlich den Verlust seiner Freundin Sarah, die vor fünf Jahren in Prag ermordet worden war, überwinden.
Aber es läuft nicht wie geplant. Island, seine Freundin Bírna, deren Mutter Sigriður und die elfjährige Tochter Ásta erweisen sich als spröder als erwartet. Auch in der neuen Firma gibt es Probleme, denn auf seine Personalanzeige hatten sich nur zwei Bewerber gemeldet - und die passen nicht wirklich zusammen. Außerdem opponiert Sigriður mit ihren Freunden von der Spirituellen Gesellschaft gegen einen Drehort, weil dort die Elfen gestört werden könnten.
Und dann wird in Callums Büro eingebrochen. Er erfährt von der Polizei in Glasgow, daß der Mörder seiner Freundin Sarah auf Bewährung freigelassen wurde, allerdings unter Beobachtung steht. Als er dann eMails im Stil des Mörders bekommt, Ásta scheints durch einen Verkehrsrowdy vom Pferd geworfen wird und Kleidungsstücke von ihr gestohlen werden, glaubt er, daß Sarahs Mörder nun ihm und seiner neuen Familie nachstellt. Und von alle dem hat er Bírna nichts erzählt, was die Vertrauensbasis der Beziehung untergräbt.
Der Autor wirft einen interessanten und oft amüsanten Blick von außen auf Island und seine Bewohner - und bediehnt dabei natürlich ettliche Klischees wie zB. Elfen oder die Dummheit der Polizei. Aber es will sich nicht der Eindruck einstellen, daß die Beschreibungen authentisch sind und auf eigenen Erfahrungen vor Ort, die sich über einen längeren Zeitraum als einen Urlaub erstrecken, beruhen. Zwei Drittel des Buches mit diesen Erfahrungen und der Beziehungsgeschichte zu füllen läßt den Krimi unter falscher Flagge segeln. Auch die Übersetzung aus dem Englischen zeigt Schwächen: der Übersetzerin ist offensichtlich nicht bekannt, daß man sich in Island generell duzt.
Fazit: Nicht wirklich schlecht, aber die Handlung zieht sich etwas mühsam dahin. Erst im letzten Drittel kommt etwas Spannung auf, aber auch hier scheinen die Umstände nicht wirklich zu passen.

Callum sah auf ein halbes Dutzend hell erleuchtete Zelte, die auf einer Wiese festgepflockt waren. Daneben gab es noch andere Zeichen der Zivilisation: eine große Hütte, einen kleinen Parkplatz und ein ebenes, kahles Stück Land, das Callum für eine Start- und Landebahn hielt, da direkt daneben ein Windsack flatterte (etnweder das, oder ein Camper trocknete gerade seine Unterwäsche). Über ihren Köpfen flatterte an einem hohen Mast enthusiastisch die isländische Flagge.

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