Buchtipp : Ævar Örn JÓSEPSSON, Dunkle Seelen. (Rezension)

Ævar Örn JÓSEPSSON, Dunkle Seelen.

Island/Reykjavík/Krimi/

 Ævar Örn JÓSEPSSON: Dunkle Seelen.
Ævar Örn JÓSEPSSON: Dunkle Seelen.
(Svartir englar., 2003)
410 S, ISBN: 978-3-442-73476-4
München: btb Verlag, 2007
Bewertung
Bewertung: 4 Sterne

Rezension

Was ist so besonders an der verschwundenen Computerspezialistin Birgitta? Das Team um Hauptkommissar Stefán bekommt kurz nach ihrem Verschwinden eine Mappe mit Unterlagen über sie, aber keine Auskunft über ihre letzte Tätigkeit. Der Fall hat höchste Priorität, aber es darf keine offizielle Suche gestartet werden. Und auch die Sonderabteilung unter Leifur sucht nach ihr - oder vor allem nach ihrem Laptop. Überhaupt scheinen viele in den Fall verwickelt zu sein: der Exehemann, verschiedene Liebhaber und deren Frauen. Ein Mord aus Leidenschaft? Oder ist sie einfach nur - verschwunden?
Der Autor setzt sein Personal geschickt ein. Es gibt keinen linearen Handlungsstrang, sondern die Ereignisse werden aus den verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten in kurzen Szenen dargestellt und gelegentlich zusammengeführt. Dabei gewinnen die Figuren Kontur und Leben. Auch die Spannungen innerhalb des Teams werden thematisiert.
Fazit: der erste auf Deutsch erschienene Roman des Autors ist spannend collagenhaft aufgebaut. Und er zeigt die auch in Island bestehende Tendenz zu Überwachung und Ausbreitung der Geheimdienste auf - und die technischen Möglichkeiten und Programme, mit denen auch Birgitta irgendwie befasst war.

Die Kaffeemaschine piepte, und der Snæfellsjökull fiel ihr ins Auge. Er schien ganz woanders zu sein als das letzte Mal, als sie ihn bewusst angeschaut hatte. Wie üblich. Ein Zauberer, dieser Gletscher, dachte sie. Ein verdammt phantastischer Zauberer.

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