Kambodscha - Angkor Thom

Angkor Thom, die „Große Stadt”, wurde am Ende des 12. Jahrhunderts unter Jayavarman VII. errichtet. Für 250 Jahre war es die Hauptstadt des Khmer-Reiches.

Angkor, Angkor Thom
Angkor, Angkor Thom, November 2010
Südliches Stadttor
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Die von König Jayavarman VII. (reg. 1181-1219) Yashodarapura genannte Metropole wurde zum architektonischen Vorbild anderer Metropolen. Der Name Angkor Thom ist erst seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich.

Angkor Thom - Sehenswürdigkeiten

Angkor Thom betritt man, von Siem Reap kommend, überlicherweise durch das Südtor, das auch am besten restauriert ist. Geht man weiter Richtung Nordtor, kommt man an allen Sehenswürdigkeiten vorbei.

Karte von Angkor Thom
Karte von Angkor Thom: Lage der Tempel und Bauwerke
Quelle: Wikipedia Commons von Stefan Fussan (CC BY-SA 2.5), bearbeitet

Angkor Thom - Geschichte

König Jayavarman VII. (reg. 1181-1219) ließ Angkor Thom nach seinem Sieg über die Cham errichten. Nicht ohne Grund nannte er es die „Große Stadt”, denn es war das größte seiner zahlreichen Bauprojekte. Zu ihrer Blütezeit war es größer als jede Stadt in Europa, die Zahl der Einwohner ging in die Huntertausende.
Das rund 9 km² große Areal ist von einer 12 Kilometer langen Mauer und einem 100 Meter breiten Wassergraben eingefasst. Fünf breite Chausseen, flankiert von jeweils 54 Göttern und Dämonen, führen über den Wassergraben zu den fünf Toren. Die Götter stehen rechts, die Dämonen links in Richtung auf das Tor. Sie stützen die Balustraden, die die Chausseen säumen. Die Geländer sind in Form von Nagas gestaltet.

Angkor Thom, Asuras (Dämonen)
Angkor, Angkor Thom, November 2010
Asuras (Dämonen) säumen den Weg zum Südtor
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Innerhalb der Stadtmauern lagen die Tempel, Paläste und Unterkünfte von Priestern, Beamten und hochrangigen Soldaten, die normale Bevölkerung wohnte in Holzhäusern außerhalb der Stadtmauern.. Im Zentrum von Angkor Thom steht der Bayon, ein monumentaler Tempel. Hinter den königlichen Terrassen befinden sich die Tempel Phimeanakas und Baphuon, die bereits vor der Erbauung Angkor Thoms existierten. Vom Königlichen Palast, aus Holz gebaut, ist nichts mehr vorhanden.
Angkor Thom ist auch eine Darstellung des hinduistischen Kosmos. Sie repräsentiert das Universum, in vier Teile geteilt und durch den Bayon in Himmel und Hölle getrennt. Der heilige Berg Meru wird durch die Stadtmauer symbolisiert, der Wassergraben ist eine Verkörperung des Urozeans.

Angkor Thom, Asuras (Dämonen)
Angkor, Angkor Thom, November 2010
Asuras (Dämonen) am Wassergraben
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Überlicherweise betritt man Angkor Thom durch das Südtor. Die Tortürme (Gopuras) sind mit den in vier Richtungen blickenden Gesichtern von Bodhisattwas gekrönt. Ihr sanftes Lächeln mag, je nach Betrachtungsweise, einladend oder warnend wirken.

Angkor Thom, Asuras (Dämonen)
Angkor, Angkor Thom, November 2010
Gesicht am südlichen Torturm
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

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