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Fahne AntarktisAntarktis: Geschichte

Die Geschichte der Antarktis ist die Geschichte ihrer Entdeckungen und Erforschungen. Und der dunklen Jahre der Wal- und Robbenjäger.

bis 1799

vor 200 Millionen Jahren
Afrika, Südamerika, Australien, Indien, Neuuseeland, Madagaskar, die Arabische Halbinsel, Sri Lanka und die Antarktis bilden zusammen den großen Erdkrustenblock Gondwana, wie ihn der österreichische Geologe Eduard Suess (1831-1914) benannte.
vor 180 - 125 Millionen Jahren
Der Superkontinent beginnt auseinanderzubrechen, Afrika und Südamerika koppeln sich ab.
vor 45 - 25 Millionen Jahren
Australien und Antarktika drifften auseinander. Zwischen der Antarktis und Südamerika öffnet sich die Drakestraße. Damit kommt es zur Herausbildung des Zirkumpolarstroms und damit zur Isolation und zum allmählichem Erkalten des Kontinents. Es entwickelten sich die mächtigen Eisschilde.
384 v.Chr.
Der griechische Philosoph Aristoteles vermutet, daß es im Sinn der Symmetrie zum äußersten Norden des Planeten, unter dem Sternbild des Großen Bären (Arktos), ein Pendant als Antarktos im äußersten Süden geben müsste - Terra australis incognita.
1520
Der portugiesische Seefahrer Fernando Magellan (Fernão de Magalhães, 1480-1521) entdeckt auf seiner zweiten Weltumsegelung Feuerland, das er für einen Teil von Terra Australis hält.
1578
Der erste englische Weltumsegler, Sir Francis Drake (um 1540-1596) erkennt, daß Feuerland nur eine Insel, aber nicht der gesuchte Südkontinent ist.
1675
Der englische Händler Anthony de la Roché entdeckt zufällig Südgeorgien, das erste jemals südlich der Antarktischen Konvergenz entdeckte Land
1739
Der französische Seefahrer Jean-Baptiste Charles Bouvet de Lozier (1705-1786) sieht ein hohes, schneebedecktes Land aus dem Nebel auftauchen, kann es aber nicht betreten. Die später nach ihm benannte Bouvetinsel gehört zu den am schwierigsten erreichbaren und einsamsten Inseln der Erde. Eine Anlandung gelang erst 1822. Die Bouvetinsel ist ein von Norwegen abhängiges Gebiet (norwegisch Biland), aber nicht Teil des Königreichs Norwegen.
1772
Im Januar Entdeckung der Crozetinseln durch Marc-Joseph Marion du Fresne (1724-1772), der sie nach seinem Ersten Offizier Jules Crozet (1728-1782) benannte. Sie gehören zu den Französischen Süd- und Antarktisgebieten.
Der französische Marineoffizier unf Entdecker Yves Joseph de Kerguelen de Trémarec (1734-1797) entdeckt die Kerguelen-Inseln, eine subantarktische Inselgruppe im südlichen Indischen Ozean.
1772-1775
Der englische Entdecker James Cook (1728-1779) überquert als Erster mehrmals den Südpolarkreis. Er dringt bis 71 Grad 10 Minuten südlicher Breite vor, kann jedoch kein Land sehen, obwohl er nur 75 Meilen vom antarktischen Kontinent entfernt ist.

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1800-1899

Entdeckung - Erforschung - Ausbeutung

1819
Der englische Kaufmann William Smith wird bei der Umrundung von Kap Hoorn weit nach Süden abgetrieben und entdeckt die Südshetland-Inseln vor der Antarktischen Halbinsel. Bei einem zweiten Besuch landet er auf King George Island, das er für den englischen König in Besitz nimmt.
1820
Der englische Marinekapitän Edward Bransfield, der amerikanische Kapitän Nathaniel Palmer und der russische Kapitän Fabian von Bellingshausen beanspruchen jeder für sich, Entdecker von Antartika, des antarktischen Kontinents, zu sein. Alle drei verfolgten politische und kommerzielle Interessen.
1823
Der britische Robbenfängerkapitän James Weddel erreicht mit 74°15'S den südlichsten bis dahin von einem Schiff erreichten Punkt, die nach ihm benannte Weddelsee.
1830-1832
Der englische Seefahrer John Biscoe (1794-1843) umrundet im Auftrag der Londoner Wal- und Robbenfanggesellschaft Samuel Enderby & Sons als dritter Mensch den antarktischen Kontinent. Sein Auftrag ist, die in der Nähe von Südgeorgien vermuteten Aurora-Inseln zu finden und auf den Südlichen Sandwichinseln nach guten Jagdgründen für den Robbenfang Ausschau zu halten. Er entdeckte das Enderbyland, das Grahamland und die Adelaide- und Biscoe-Inseln.
1837-1840
Der französische Seefahrer und Polarforscher Jules-Sébastien-César Dumont d’Urville (1790-1842) erforscht den im Süden von Tasmanien liegenden Teil der Antarktis. Zu Ehren seiner Frau nennt er dieses Gebiet, wo er auf Charles Wilkes trifft, Terre Adélie (Adélie-Land) und beansprucht es für Frankreich.
1838-1843
Unter Leitung des US-amerikanischen Marineoffiziers Charles Wilkes (1798-1877) erforscht die United States Exploring Expedition (Wilkes Expedition) das Südmeer. Wilkes vermutet, daß die Antarktis ein Kontinent ist.
1839-1843
Der englische Entdecker Sir James Clark Ross (1800-1862) unternimmt mit den Schiffen HMS Erebus und HMS Terror (die beiden Schiffe gingen bei der Franklin-Expedition in die Arktis verloren) eine Expedition zum Südpol. Auf der Suche nach dem magnetischen Südpol erreichte er 78° 10′ südlicher Breite, dem für lange Zeit südlichsten von einem Menschen erreichten Punkt. Er entdeckt das Ross-Meer und die Ross-Insel. Den hier tätigen Vulkan benennt er nach seinem Schiff Mount Erebus.
Boote der HMS Erebus und HMS Terror, 1840 unter Captain James Clark Ross in der Antarktis
Quelle: Wikimedia commons
1873/74
Der deutsche Entdecker und Polarforscher Eduard Dallmann (1830-1896) untersucht im Auftrag der Hamburger Polar-Schifffahrts-Gesellschaft die Wal- und Robbenbestände in der Antarktis. Dabei entdeckt er unter anderem die Bismarck-Straße (engl. Bismarck Strait), den Neumayer-Kanal und den Wilhelm-Archipel (auch Kaiser-Wilhelm-Inseln, Wilhelm Archipelago) vor der Westküste der Antarktischen Halbinsel (Grahamland). Die DS GRÖNLAND ist das erste Dampfschiff in diesem Gewässer.
1882/83
Auf Anregung von Carl Weyprecht (1838-1881, Marineoffizier, Polarforscher und Geophysiker in österreichisch-ungarischen Diensten) entsteht das Erste Internationale Polarjahr, ein gemeinsames Forschungsunternehmen europäischer Staaten und der USA zur Erforschung der Polargebiete. Dabei wurden an zwei antarktischen (Deutsches Reich: Moltke-Hafen, Südgeorgien; Frankreich: Orange Bay, Feuerland) und zwölf arktischen bemannten Stationen meteorologische und geomagnetische Messdaten gesammelt.
1895
Der norwegische Polarforscher Henryk Johan Bull (1844-1930) betritt, wahrscheinlich als erster Mensch, bei Kap Adare Antarktika, das antarktische Festland. Begleitet wird er vom Norweger Carsten Egeberg Borchgrevink.
1897-1899
Die Belgica-Expedition unter dem belgischen Marineoffizier Adrien de Gerlache de Gomery (1866-1934) überschreittet im März 1898 den 71. Breitengrad Süd und befindet sich damit so weit südlich wie kein Schiff zuvor. Kurz darauf wird die Belgica überraschend vom Packeis umschlossen, das sie erst nach 377 Tagen Packeisdrift wieder freigibt - das erste Schiff, das im Eis überwinterte. Der Schiffsarzt Frederick Cook registrierte die allmählich auftretenden Symptome einer Anämie, die er „Polaranämie” nannte und auf den Lichtmangel des antarktischen Winters zurückführte. Als Zweiter Offizier ist der Norweger Roald Amundsen an Bord.
1899-1900
Zweck der britisch-norwegischen Southern-Cross-Expedition unter Carsten Egeberg Borchgrevink (1864-1934) war die Überwinterung in der Antarktis zu Forschungszwecken. In der Robertson-Bucht nahe Kap Adare werden zwei vorgefertigte, 5x5 Meter große Holzhütten errichtet. Im darauffolgenden Südsommer unternimmt Borchgrevink über das Ross-Schelfeis den Versuch, den Südpol zu erreichen, bricht die Expedition jedoch am 16. Februar bei der nie zuvor erreichten südlichen Breite von 78° 50’ ab, um nicht vom Schiff abgeschnitten zu werden.

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1900-1999

Expeditionen

1901-1903
Die Schwedische Antarktisexpedition unter Otto Nordenskjöld (1869-1928) hat das Ziel, die Ostküste der Antarktischen Halbinsel zu erforschen. Der Verlust des Schiffes führt zu einer ungeplanten Überwinterung von drei voneinander getrennten Gruppen. Sie werden der von argentinischen Korvette Uruguay gerettet.
Die Erste Deutsche Antarktisexpedition (Gauß-Expedition) wird vom Polarforscher und Geologieprofessor Erich von Drygalski (1865-1949) auf dem Schiff Gauß unternommen, das entgegen dem allgemeinen Sprachgebrauch „der Gauß“ genannt wurde. Zur Erforschung der unbekannten Gebiete wird auch ein Fesselballon eingesetzt.
Luftaufnahme Der Gauss
Der im Eis eingeschlossene „Gauß“ am 29. März 1902. Dieses aus einem Ballon aufgenommene Foto ist eine der ersten Luftaufnahmen in der Antarktis
Quelle: Wikimedia commons
1901-1904
Die British National Antarctic Expedition (Discovery-Expedition) unter Robert Falcon Scott (1868-1912) bringt nicht nur eine Masse an Daten aus meteorologischen und magnetologischen Beobachtungen. Sie entdeckt die schneefreien McMurdo-Trockentäler, die Kaiserpinguin-Kolonie am Kap Crozier, bestimmt die Lage des südlichen magnetischen Pols mit einer akzeptablen Genauigkeit und beweist,daß das Ross-Schelfeis eine schwimmende Schelfeistafel ist. Mit dem Fund eines Blattfossils wird es möglich, die Antarktis zum Superkontinent Gondwana in Relation zu setzen. Scott dringt in Begleitung von Ernest Shackleton und dem Arzt Edward Wilson zwar bis 82°17' südlicher Breite vor, erreicht den Südpol jedoch nicht.
1902-1904
Die Scottish National Antarctic Expedition (SNAE) unter William Speirs Bruce (1867-1921) entdeckt das Land südlich der Weddellsee und errichtet 1903 eine Steinhütte (Omond House) auf Laurie Island (Südorkney-Inseln) als Winterquartier, die erste bemannte Wetterstation in der Antarktis. 1904 wird sie an Argentinien übergeben, erhält den Namen Orcadas und ist somit die älteste, ständig bewohnte Forschungsstation der Antarktis.
1903-1905
Die vierte Französische Antarktisexpedition unter Jean-Baptiste Étienne Auguste Charcot (1867-1936) erkundet die westliche Antarktische Halbinsel und überwintert in der Nähe des Lemairekanals.
1904
In Grytviken (Südgeorgien) wird die erste Walfangstation errichtet.
Südgeorgien, Grytviken
Antarktis, Südgeorgien, Februar 2016
ehemalige Walverarbeitungsstation Grytviken
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)
1907-1909
Die Nimrod-Expedition (Britische Antarktis-Expedition) unter Ernest Henry Shackleton (1874-1922) hat das Ziel, den geografischen Südpol zu erreichen. Er nähert sich ihm bis auf 180 Kilometer, muß dann allerdings wegen Erschöpfung und Proviantmangel aufgeben. Mit 88°23' stellt er einen neuen Südrekord auf.
1908-1910
Auf der fünften Französischen Antarktisexpedition, wieder unter Jean-Baptiste Étienne Auguste Charcot, werden die Marguerite Bay, die Charcot-Insel und einige weitere Inseln und Buchten entdeckt. Die Franzosen überwintern auf der Petermanninsel.
1910-1912
Die Japanische Antarktisexpedition unter Shirase Nobu (1861-1946) scheitert beim Versuch, den Südpol zu erreichen.
1911
Der norwegische Polarforscher Roald Amundsen (1872-1928) erreicht am 14. Dezember als erster Mensch den Südpol.
1912
Robert Falcon Scott erreicht mit vier Begleitern am 17. Januar als Zweiter den Südpol. Alle sterben auf dem Rückweg.
Scott und drei seiner Begleiter am Südpol
Scott und drei seiner Begleiter am Südpol, wo schon die norwegische Fahne weht
Quelle: Wikimedia commons
Lange Zeit wurde seine angeblich miserable Expeditionsleitung für das Scheitern verantwortlich gemacht. Neu entdeckte Dokumente weisen allerdings auf mögliche Sabotageakte seines Stellvertreters Edward Evans hin:
„Teddy Evans ist ein wohlmeinender kleiner Mann, bei näherer Betrachtung erweist er sich allerdings als ziemlicher Tollpatsch (...) Er ist in keinem Fall geeignet als stellvertretender Expeditionsleiter, wozu ich dumm genug war, ihn zu ernennen.” (Robert Falcon Scott, Brief an seinen Expeditionsmanager Joseph Kinsey in Neuseeland)
1911-1912
Die Zweite Deutsche Antarktisexpedition mit dem Polarschiff Deutschland wird von Wilhelm Filchner (1877-1957) geleitet. Ihr Ziel, die Durchquerung des Kontinents Antarktika über den geographischen Südpol hinweg, kann sie zwar nicht erreichen, sammelt aber eine ungeheure Menge wissenschaftlicher Daten. Mit der Entdeckung des Filchner-Ronne-Schelfeises und des Prinzregent-Luitpold-Landes werden wichtige neue Erkenntnisse zur Topografie der Antarktis gewonnen.
1911-1914
Die Australasiatische Antarktisexpedition (Australasian Antarctic Expedition) erforscht einen Teil der Antarktis unter der Leitung des australischen Geologen Sir Douglas Mawson (1882-1958) nach Adélieland, King George Island und Queen-Mary-Land. Legendär ist Mawsons einsamer Marsch über Hunderte von Meilen zurück zum Basislager, nachdem seine zwei Begleiter Xavier Mertz und Leutnant Belgrave Ninnis während einer zu dritt ausgeführten Erkundung starben. An dieser Expedition nahmen auch Frank Hurley als offizieller Fotograf und Frank Wild teil. Beide sind Teilnehmer der Endurance-Expedition.
Unterkunft der Teilnehmer an der Australasiatischen Antarktisexpedition
Unterkunft der Teilnehmer an der Australasiatischen Antarktisexpedition
Foto: Frank Hurley, Mitchell Library, State Library of New South Wales, PXB1698
1914-1917
Die Endurance-Expedition (Imperial Trans-Antarctic Expedition) unter Ernest Henry Shackleton gilt als die letzte große Expedition des Goldenen Zeitalters der Antarktis-Forschung. Gemeinsam haben diese Expeditionen die Beschränktheit der für sie verfügbaren Ressourcen, bevor der Fortschritt auf den Gebieten von Transport und Kommunikation die Art der Expeditionen grundlegend änderte. Ziel der Expedition war, als erste den antarktischen Kontinent zu durchqueren. Die Expedition scheiterte zwar, bleibt aber im Gedächtnis, weil alle Expeditionsmitglieder der Gruppe unter Shackleton unter äußerst widrigen Umständen überlebten.
1921-1922
Die Quest-Expedition (Shackleton-Rowett-Expedition) war die letzte Expedition des Polarforschers Ernest Shackleton, der in Grytviken (Südgeorgien) starb. Die Reise - ohne nennenswerten wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn - markiert das Ende des sogenannten Goldenen Zeitalters der Antarktis-Forschung und den Übergang zu einer technischen Epoche antarktischer Forschungsreisen.
1928-1930
In der Wilkins-Hearst Antarctic Expedition unternahm Sir George Hubert Wilkins (1888-1958) den ersten Motorflug in der Antarktis. Bei den Flügen über die Antarktische Halbinsel fotografierte und kartierte er 1600 Kilometer unbekannten Landes und gelangte bis auf 73° Süd.
1928-1930
Im Rahmen der Byrd Antarctic Expedition gelang dem Amerikaner Richard E. Byrd (1888-1957) der erste Flug über den Südpol.
1929-1931
Die British Australian and New Zealand Antarctic Research Expedition (BANZARE) unter der Leitung von Sir Douglas Mawson (1882-1958) entdeckt Mac-Robertson-Land und Princess-Elizabeth-Land. Frank Hurley nahm wieder als offizieller Fotograf teil.
1931
Der norwegische Flugpionier Hjalmar Riiser-Larsen (1890-1965) beansprucht auf seinen Antarktis-Flügen die Bouvet-Insel, die Peter-I.-Insel und das Königin-Maud-Land für Norwegen.
1932/33
Zweites Internationales Polarjahr
1933-1935
Bei seiner 2. Antarktis-Expedition überwintert Richard E. Byrd in der Station Bolling.
1934-1937
Die British Graham Land Expedition unter John Riddoch Rymill (1905-1968) beweist, daß Grahamland nicht eine Insel, sondern ein Teil der antarktischen Halbinsel ist.
1935
Die Norwegerin Caroline Mikkelsen (1906-1990) betritt als erste Frau der Welt die Antarktis.
1938/39
Die 3. Deutsche Antarktische Expedition wurde von Hermann Göring angeordnet. Ziel war die Sicherung von Fanggründen für die deutsche Walfangflotte, um die Abhängigkeit des Deutschen Reiches vom Import technischer Fette und Nahrungsfette zu verringern. Außerdem sollte sie die Grundlage für eine spätere deutsche Besitzergreifung eines Antarktis-Sektors schaffen. Die Expedition erfolgte aus der Luft, die eingesehene und überflogene Region zwischen 10° W und 15° O wurde von der Expeditionsleitung „Neuschwabenland“ getauft. Die strenge Geheimhaltung ließ nach dem Krieg etliche Verschwörungstheorien entstehen.
1943-1945
Zweck der kleinen britischen Expedition Operation Tabarin war, in der Antarktis permanent besetzte Stationen zu errichten. Damit sollten Territorialansprüche gegenüber Argentinien und Chile geltend gemacht werden. Es wurden Basen nahe der verlassenen norwegischen Walfangstation auf Deception Island und am Port Lockroy auf der Wiencke-Insel westlich von Grahamland errichtet. Eine weitere Station wurde in der Hope Bay eingerichtet.
1946/47
Bei der Operation Highjump (The United States Navy Antarctic Developments Program) unter Admiral Richard E. Byrd wurden 13 Schiffe, 23 Flugzeuge und 4.700 Mann eingesetzt, um weite Landesteile zu kartografieren. Es war die größte Antarktis-Expedition aller Zeiten.
1947/48
Die Ronne Antarctic Research Expedition (RARE) unter Finn Ronne (1899-1980) untersuchte die Umgebung rund um das Weddell-Meer in der Antarktis. Es war die erste Expedition, bei der Frauen in der Antarktis überwinterten.
1955-1959
Im Zuge der Deep Freeze Operationen I-IV werden von der US Navy zahlreiche Stationen errichtet: Little America V in der Kainan-Bucht auf dem Ross-Schelfeis und McMurdo am McMurdo-Sund auf der Ross-Insel; Amundsen-Scott auf dem Südpol, Byrd in Marie-Byrd-Land, Wilkes an der Knox-Küste und Ellsworth auf dem Filchner-Ronne-Schelfeis; Antarktis-Querungen. Die Stationen Little America, Wilkes und Ellsworth wurden 1958/59 aufgegeben.

Errichtung der Forschungsstationen

1956
Bau der französischen wissenschaftlichen Station Dumont-d'Urville auf der Petrel-Insel in Adelieland. Sie ersetzte die rund 64 Kilometer weiter westlich gelegene Station Port-Martin, die am 24. Januar 1952 vollständig abgebrannt war. Bei der Station fanden 2003 die Dreharbeiten zu dem französischen Dokumentarfilm „Die Reise der Pinguine” (der Film erzählt von der beschwerlichen Lebenssituation der Kaiserpinguine in der Antarktis) statt.
1956/57
Das Internationale Geophysikalische Jahr ist auf die Antarktis ausgerichtet. Zwölf Nationen errichten rund 60 Forschungsstationen, darunter die Amundsen-Scott-Südpolstation am geografischen Südpol.
1957/58
Eröffnung der neuseeländischen Scott-Base auf Ross Island. Sie diente Sir Edmund Hillary (1919-2008) als Hauptquartier zur Unterstützung der erfolgreichen British Commonwealth Transantarctic Expedition von Vivian Fuchs (1908-1999). Fuchs durchquerte die Antarktis über den Pol vom Weddell-Meer zum Rossmeer. Er lieferte sich einen freundschaftlichen Wettlauf mit Hillary, der aus der anderen Richtung kam. Hillary gewann knapp und führte damit die dritte Expedition zum Pol, Fuchs die vierte.
1958
Erstmals besuchen zahlende Gäste gemeinsam mit Forschern die südlichen Shetlandinseln.
1960
Die Zahl der von den Walfangnationen getöteten Wale erreicht mit 66.000 den Höhepunkt. Damit hörten die Walbestände um Südgeorgien auf zu existieren.
1961
Der Antarktis-Vertrag tritt in Kraft.
Der von den USA in der McMurdo-Station installierte Kernreaktor wurde 1972 wieder abgeschaltet und zusammen mit mehr als 100 Fässern verstrahlter Erde in die USA zurückgebracht. Später wurden weitere 11.000 m³ Erde abgetragen und das Gelände erst im Mai 1979 für die uneingeschränkte Nutzung freigegeben.
1965
Wegen der Ausrottung der Wale wird die Walfangstation Grytviken aufgegeben. Sie wurde 1992 zum Walfangmuseum.
1966
Beginn des Tourismus in der Antarktis. Der schwedisch-amerikanische Reiseunternehmer und Entdecker Lars-Eric Lindblad entwickelt das so genannte „Lindblad-Modell“: Er organisiert die ersten Kreuzfahrten in die Antarktis, bei denen den Besuchern anstelle eines Animationsprogramms Informationen und Vorträge von Fachleuten geboten werden. Auch die typischen Anlandungen mit kleinen Schlauchboten (Zodiacs) gehen auf Lindblad zurück.
1969
Die „Lindblad Explorer“ ist eines der ersten Kreuzfahrtschiffe, die speziell für Fahrten in polare Gebiete gebaut wurden.
1978
Mit der Konvention zum Schutz antarktischer Robben (CCAS) endet die kommerzielle Robbenjagd.
1979
Der Air-New-Zealand-Flug 901 vom 28. November, ein Rundflug über der Antarktis, endet für die 237 Passagiere und die 20 Besatzungsmitglieder tödlich. Die Maschine vom Typ McDonnell Douglas DC-10-30 prallt gegen den Mount Erebus, einem Vulkan auf der antarktischen Ross-Insel.
1980/81
Bau der deutschen Antarktis-Forschungsstation Georg von Neumayer auf dem Ekström-Schelfeis an der Atkabucht.
1983
Die bisher tiefste meteorologisch gemessene Lufttemperatur der Erde wurde am 21. Juli mit −89,2 °C bei der russischen Station Wostok gemessen. Die Station gilt als Kältepol der Erde.
1986
Die Internationale Walfangkommission (IWC) erlässt ein totales Walfangverbot, seither beginnen sich die Bestände wieder zu erholen.
1987
Erste Antarktis-Expedition der DDR.
1989/90
Reinhold Messner und Arved Fuchs durchqueren als Erste den gesamten Kontinent über den Südpol in 92 Tagen zu Fuß.
Aus Anlass der anstehenden Verlängerung des Antarktis-Vertrages stellen sechs Männer eine außergewöhnliche Expedition zusammen: Jean-Louis Etienne (Frankreich), Will Steger (USA), Victor Boyarsky (Sowjetunion), Keizo Funatsu (Japan), Quin Dahe (China), Geoff Somers (Großbritannien). Sie durchqueren über 6300 Kilometer in 219 Tagen zwischen Juli und März mit Hundeschlitten Antarktika.
Der Antarktis-Vertrag wird erneuert und bis 2041 verlängert.
1991
Gründung des Internationalen Verbands der Antarktis-Reiseveranstalter (International Association of Antarctica Tour Operators / IAATO), um einen sicheren und umweltverträglichen Tourismus in der Antarktis zu fördern und zu gewährleisten.
Das Protokoll von Madrid zum Schutz der antarktischen Umwelt verbietet jede Ausbeutung von Bodenschätzen bis 2041.
1998
Im November bleibt eine LC-130-Hercules-Maschine der New York Air National Guard, die sich auf einem Versorgungsflug befand, in einer Gletscherspalte stecken.

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ab 2000

2000
März: Der mit 37 Kilometern Breite und fast 300 Kilometern Länge größte jemals verzeichnete Eisberg löst sich vom Ross-Schelfeis. Bisher wurden diese Rieseneisberge vor allem als potentielle Gefahr für die Schifffahrt wahrgenommen. Untersuchungen der Universität Sheffield zeigen jedoch, daß es zu einem Wachstum des Phytoplanktons kommt, und diese Eisberge eine fruchtbare Zone von einigen Hundert Kilometern Länge erzeugen.
2001
Die beiden Antarktis-Abenteurerinnen Ann Bancroft und Liv Arnesen durchqueren die Antarktis in 94 Tagen auf Skiern.
2006/07
Fertigstellung der South Pole Traverse (auch: McMurdo–South Pole Highway), eine rund 1500 Kilometer lange Straße in der Antarktis, welche die amerikanischen Stationen McMurdo an der Küste und die Amundsen-Scott-Südpolstation am Südpol verbindet. Die unbefestigte Straße ist mit Fahnen markiert und besteht aus eingeebnetem Schnee und aufgefüllten Gletscherspalten. In zehn Tagesetappen können Kettenfahrzeuge zum Südpol fahren und schwere Lasten transportieren.
2010
15 Stunden nach der Kollision mit einem Eisberg südlich von Kap Hoorn sank das Kreuzfahrtschiff Explorer. Die 100 Passagiere und 54 Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
Dezember: Am 20. Dezember startet ein Wettlauf zum Südpol zwischen einem ORF- und einem ZDF-Team in Anlehnung an den historischen Wettlauf zwischen Roald Amundsen und Robert Falcon Scott im Dezember 1911. Die Teams bestanden aus je zwei Prominenten und zwei in einem Auswahlverfahren durch die Sender aus 9000 Bewerbern ausgewählten Teilnehmern. Für das österreichische Team traten der 2009 zurückgetretene Skirennläufer Hermann Maier und der Radiomoderator Tom Walek sowie die Gebirgsjäger-Wachtmeisterin Sabrina Grillitsch und der Hundeschlittensportler Alexander Serdjukov (der allerdings wegen Erfrierungen vorzeitig beenden mußte) an; für das deutsche Team der Moderator Markus Lanz und der Musiker Joey Kelly sowie die Marathonläuferin Claudia Beitsch und Hauptmann Dennis Lehnert. Ziel war, eine 400 Kilometer lange Strecke zu Fuß am schnellsten zu bewältigen. Das österreichische Team erreichte am 28. Dezember um 15:20 Uhr den Südpol, 45 Stunden vor dem deutschen Team.
2015
Am 19. November bricht im Maschinenraum des französischen Kreuzfahrtschiffes „Le Boréal” ein Feuer aus. Das Schiff driftet unkontrolliert zu den Falkland-Inseln. Dort stationierte britische Soldaten können die 347 Menschen an Bord mit Helikoptern und Booten retten. ⇒Details
2016
Russland, China, Indien, Türkei und Iran bauen Stationen in der Antarktis oder planen, dies zu tun. Wie schon vor 100 Jahren beginnt wieder ein Wettlauf, es geht um politischen Einfluss und die Ausbeutung der Bodenschätze, wenn der gegenwärtige Schutzvertrag 2048 ausläuft.
Februar: Die Meldung, daß 150.000 Adeliepinguine am Nistplatz am Cape Denison verhungert seien, weil ihnen der Eisberg B09B den Zugang zum Meer und damit zum Futter versperrt hätte, ist nicht korrekt. Allerdings sind Eier nicht ausgebrütet und Jungvögel nicht gefüttert worden und umgekommen, da die Elternvögel nicht zu den Brutplätzen gelangen konnten.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. besucht im Rahmen seiner Südamerika-Reise nach Cuba überraschend und ungeplant die Antarktis. Auf der russischen Forschungsstation Bellinghausen (King George Island / Südshetlandinseln) feierte er in der russisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskirche einen Gottesdienst.
Antarktis, South Shetland Islands, russisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskirche
Antarktis, Südshetlandinseln, Februar 2016
russisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskirche bei der Forschungsstation Bellinghausen auf King George Island
Foto © www.bilderreisen.at/Walter Reinthaler (cc)

Der australische Eisbrecher Aurora Australis ist in West Arm in Horseshoe Harbour auf Grund gelaufen. Wegen eines Schneesturms konnten die 37 Wissenschaftler erst nach zwei Tagen gerettet werden. Nun sitzen auf der australischen Davis-Station bis zu 30 Menschen fest, die der Eisbrecher zurück nach Australien bringen sollte.
Oktober: Die 24 Signatarstaaten des Antarktis-Vertrags und die EU einigen sich, im ökologisch bedeutsamen Rossmeer ein 1,55 Millionen Quadratkilometer großes Schutzgebiet zu errichten. In diesem größten Meeresschutzgebiet der Erde ist das Fischen weitgehend verboten. Das antarktische Rossmeer gilt als eines der letzten unberührten maritimen Ökosysteme. Die Vereinbarung gilt für 25 Jahre.
2017
Juli: Vom Larsen-C-Schelfeis an der Ostküste der Antarktischen Halbinsel bricht ein riesiger Eisberg - 175 Kilometer lang und 50 Kilometer breit - ab. Der 5.800 km² große Eisberg A68 wird vermutlich entlang der Halbinsel nach Norden und dann nach Osten driften. Eine Gefahr für die Schifffahrt besteht nicht.
August: Zwischen dem Ross-Schelfeis und der Antarktischen Halbinsel wurde eines der größten Vulkangebiete der Erde entdeckt: 138 Vulkane, von denen 91 bisher unbekannt waren. Unklar ist, ob diese Vulkane noch aktiv sind.
November: Der Kärntner Ärztin Carmen Possnig verbringt gemeinsam mit 15 weiteren Forschern ein Jahr in der antarktischen Forschungsstation Concordia in der Ost-Antarktis. Die Forschungsstation auf 3.200 Metern Höhe ist 600 Kilometer von der nächsten „menschlichen Ansiedlung”, der russischen Station Vostok, entfernt, die der kälteste Punkt der Erde ist. Ziel des ESA-Forschungs­projekts ist, die Langzeitauswirkungen der Isolation auf Menschen zu untersuchen - etwa im Hinblick auf zukünftige Marsmissionen.
Antarctic air transport
An aircraft at Antarctica’s Concordia research base. From the coast it is 1200 km to Concordia. Personnel, small equipment and fresh produce are transported in a twin-propeller plane organised by the Italian PNRA Antarctic programme. The aircraft has to be maintained meticulously because it flies at altitudes where the air pressure is a third lower than at sea level, and in extreme cold weather.
Foto © ESA/IPEV/PNRA–C. Dangoisse, 2017
2018
Juni: Das Eis der Antarktis schmilzt. Waren es von 1992 bis 2012 Jahr für Jahr 76 Milliarden Tonnen Eis – sie erhöhten die Meere um 0,2 Millimeter im Jahr –, so schmolzen ab 2012 jährlich 219 Milliarden Tonnen, die den Meeresspiegel um 0,6 Millimeter erhöhten. Allerdings - diese Verluste traten im Westen der antarktischen Halbinsel auf. Im viel größeren Osten des Kontinents hingegen wuchs das Eis um jährlich fünf Milliarden Tonnen.
November: Zwei Abenteurer, der US-Amerikaner Colin O'Brady (33) und der britische Armee-Hauptmann Louis Rudd (59), wollen in einem Wettstreit gegeneinander die Antarktis durchqueren: alleine, zu Fuß, ohne Unterstützung von Außen, ausgerüstet nur mit dem, was sie mitgenommen haben. Die geplante Route führt vom Ronne Ice Shelf über den Südpol zum Ross Ice Shelf. 65 Tage sind dafür veranschlagt.
Dezember: Die Zunahme der Schneemenge, die im 20. Jahrhundert auf die Antarktis gefallen ist, hat dazu beigetragen, den Anstieg des globalen Meeresspiegels um immerhin einen Zentimeter abzuschwächen. Allerdings wird dadurch der Eisverlust durch Abschmelzen nur abgeschwächt.
Nach 54 Tagen und 1482 Kilometern beendete Colin O'Brady am 26. Dezember erfolgreich die Antarktis-Durchquerung. Louis Rudd war zu diesem Zeitpunkt noch rund 80 Kilometer vom Ziel entfernt, das er nach 56 Tagen am 28. Dezember erreichte. O'Brady begrüßte ihn am Ziel.
Die Kärntner Ärztin Carmen Possnig beendet ihren Aufenthalt in der antarktischen Forschungsstation Concordia. Untersucht wurde, wie sich die lange Isolation, kleine Crewgröße, ständige Kälte, lange Dunkelheit bzw. durchgängiges Tageslicht auf Körper und Psyche der Menschen auswirken.
„Auch dass man immer drinnen sein muss, ist ein Faktor, der belastet. Ich selbst habe vermisst, dass man nicht einfach hinausgehen kann, ohne eine Viertelstunde mit Anziehen zu verbringen, immer bedacht darauf, dass kein Stückerl Haut frei ist“, sagt Possnig
Interessant sind auch die Auswirkungen auf das Immunsystem: Bei den tiefen Minusgraden Minusgraden überleben keine Viren und Bakterien, das Immunsystem fährt praktisch hinunter - was bei der Begegnung mit Fremden problematisch werden kann. Blog von Carmen Possnig.
2019
Dezember: Bei der Erstellung einer neuen Karte der antarktischen Landschaft unter dem Eis entdeckte ein Forscherteam um Mathieu Morlighem von der University of California in Irvine unter dem Denman-Gletscher in der Ostantarktis einen Canyon, der 3.500 Meter in die Tiefe reicht. Dies ist der bislang tiefste Punkt der Erde an Land: der Grand Canyon ist „nur” 1.800 Meter tief, das Tote Meer befindet sich 420 Meter unter dem Meeresspiegel. (BBC/Science & Environment)
Der Canyon unter dem Denman-Gletscher
Der Canyon unter dem Denman-Gletscher ist 3500 Meter tief
Foto Bedmachine/UCI/BAS
2020
April: Rund 60% der 217 Personen auf dem Kreuzfahrtschiff Greg Mortimer wurden positiv auf das Corona-Virus getestet. Die Passagiere aus Australien und Neu Seeland werden in ihre Heimatländer geflogen, wo sie eine 14-tägige Quarantäne erwartet. In der Antarktis selbst ist das Virus bisher nicht aufgetreten.
2021
März: Am 26. Februar brach vom Brunt-Schelfeis ein riesiger Eisberg namens A74 ab. Mit 1270 Quadratkilometern ist er etwa doppelt so groß wie Berlin. Dem deutschen Forschungseisbrecher Polarstern, der als einziges Forschungsschiff vor Ort war, ist es am 13./14.März gelungen, in den Spalt zwischen Schelfeiskante und Eisberg vorzudringen, um den jahrzehntelang unter hunderten Metern Eis verborgenen Meeresboden zu erkunden. Erste Aufnahmen vom Meeresboden zeigen eine erstaunliche Lebensvielfalt in einer Region, die für Jahrzehnte von dickem Eis bedeckt war. (Alfred-Wegener-Institut)
Polarstern zwischen dem Brunt-Schelfeis und dem Eisberg A74
Die Polarstern im Spalt zwischen dem Brunt-Schelfeis (links) und dem Ende Februar abgebrochenen Eisberg A74 (rechts). Hinter/über dem Schiff liegt der Eingang in den „Fuchsbau”, also die engste Stelle zwischen den beiden Eiskörpern.
(Foto: Alfred-Wegener-Institut / Ralph Timmermann)
November: Am 22. November landete erstmals ein Airbus A340-330 in der Antarktis. Die Maschine der Fluggesellschaft High Fly landete auf dem privaten Wolf’s Fang Runway (71º 32’ 00” S 8º 50’ 00” E) auf Queen Maud Land. Dort gibt es verschiedene antarktische Aktivitäten (ab $ 62.500 pP).Video des Fluges
Dezember: Auf der belgischen Forschungsstation „Princess Elisabeth Antarctica“ wurden 16 von 25 Mitarbeitern auf Covid-19 positiv getestet. Wahrscheinlich haben sie es von einem Zwischenstopp in Südafrika mitgebracht.
2022
Frank Hurley, Endurance crushed to death by the icepacks of the Weddell Sea [the sinking ship, watched by the dogs, Shackleton expedition, 1 November 1915
Untergang der „Endurance” im Weddell Meer am 1. November 1915
Foto Frank Hurley / National Library of Australia
März: Am 9. März entdeckte ein Expeditionsteam unter der Leitung des britischen Meeresarchäologen Mensun Bound das Wrack der 1915 gesunkenen Endurance vor der Antarktisküste. Der britische Antarktis-Forscher Sir Ernest Shackleton startete 1914 die Endurance-Expedition. Im unruhigen Weddellmeer wurde das Schiff östlich des Larsen-Schelfeises vom Eis eingeschlossen und war zehn Monate lang bewegungsunfähig, bevor es 1915 schließlich zerquetscht wurde und sank. Vier Meilen südlich der letzten von Worsley notierten Position fanden die Forscher nun in 3008 Metern Tiefe das überraschend gut erhaltene Wrack der Endurance. Als historische Stätte HSM 93 dürfen das Schiff und im Umkreis von 150 Metern gefundene Gegenstände nicht geborgen werden.

Im Osten der Antarktis ist der als Conger-Eisschelf bekannte Eisberg von rund 1200 km² Größe abgebrochen und hat seine Verbindung zum Festland verloren.
2023
China breitet sich weiter in der Antarktis aus. Neben den bestehenden vier Stationen - Great Wall, Zhongshan, Taishaa und Kunlun - errichtet es auf der Insel Inexpressible Island in der Region Victorialand eine neue Küstenstation. Derzeit erfolgt keine militärische Nutzung. Die Basen könnten als Referenzorte für das Satelitennavigationsnetz Beidou dienen, eine Alternative zum amerikanischen GPS. Die Station könnte auch elektronischen Lauschern Richtung Australien und Neuseeland dienen.
September: Der Schutzschirm in der Atmosphäre ist angeschlagen – über der Antarktis reißt gerade ein Ozonloch mit Rekordausdehnung auf. (Alfred Wegener Institut / Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeres-Forschung)

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